Buntes Weinheim bezieht Stellung
Bündnis ruft zur friedlichen Gegenveranstaltung auf, wenn am 1. Mai Neonazis in Weinheim ankommen – Kultur am ZOB
Weinheim. „Weinheim darf nie wieder ein Ort für Neonazis und faschistisches Gedankengut werden.“ So haben jetzt die Sprecher des parteiübergreifenden Bündnisses „Weinheim bleibt bunt“ betont und eine Veranstaltung angekündigt, mit der sie am 1. Mai ein Zeichen setzen für eine Stadtgesellschaft ohne Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, wie es der Botschaft und der Tradition des Bündnisses entspricht.
Nachdem über verschiedene Netzwerke bekannt geworden war, dass eine Gruppe von Neonazis von NPD und der „Kameradschaft Rheinhessen“ am 1. Mai unter anderem eine Demonstration auch in Weinheim planen, haben die Weinheimer Bündnissprecher mobilisiert. Seit Jahren pflegt „Weinheim bleibt bunt“ ein Netzwerk, das zur Verfügung steht, wenn Anlässe dieser Art drohen. So kamen gleich etwa 20 Personen zu einer ersten Absprache zusammen. „Wir sind sehr froh, dass Weinheim bleibt bunt funktioniert, wenn es gebraucht wird“, erklärten jetzt Stefano Bauer, Stella Kirgiane–Efremidou, Dr. Thomas Ott und Monika Springer, die den Sprecherkreis des Bündnisses bilden.
Die Reihe der Personen, Organisationen und Gruppen, die für das bunte Weinheim die Neonazis abwehren wollen, reicht von der Antifa Weinheim über politischen Parteien, Jugendorganisationen, und Vereinen bis hin zu Arbeitskreis Christlicher Kirchen. Sie alle wollen am 1. Mai ein klares Bekenntnis gegen faschistische und rechtsradikale Tendenzen ablegen.
Da am 1. Mai die Ankunft einer Gruppe von Neonazis um circa 13.30 Uhr am Hauptbahnhof angekündigt ist, will das bunte Weinheim die ungebetenen Gäste mit Kultur und Kundgebungen empfangen. Das Ordnungsamt der Stadt Weinheim hat für das Bündnis dafür einen Platz im Bereich des Zentralen Omnibusbahnhofs ZOB zugesagt. Über einen genauen Standort verhandelt man noch.
Weinheimer Musiker haben sich sofort bereit erklärt, im wahrsten Sinne des Wortes ihre Stimme zu erheben, wie Ulf Hilzenbecher, Dominik Macjeweski von den Parraberries, Kevin Moschner, Markus Herrmann und Sebastian Strodtbeck, Michelle Walker, „Doc“ Wittenberg sowie Bernd Hoffmann und Philipp Wetzel.
Das Programm wird gegen 12 Uhr starten. Beim Eintreffen des Zuges aus nördlicher Richtung kann es sein, dass die Auftritte unterbrochen werden, um dann die Wegstrecke der Neo–Nazis zu verfolgen. Man erwartet eine Weiterfahrt wieder ab Hauptbahnhof gegen 15 Uhr. Dann werde das Programm fortgesetzt, kündigen die Bündnissprecher an. Sie appellieren: „In jedem Fall müssen die Weinheimerinnen und Weinheimer mit Präsenz auf der bunten Seite dieses Tages ein Zeichen setzen für eine weltoffene Stadt ohne Rassismus und faschistisches Gedankengut.“ Sie rufen die Bürgerinnen und Bürger auf, zahlreich und friedlich am 1. Mai an der Seite von „Weinheim bleibt bunt“ zu stehen. Sie wünschen sich: „Die Nazis dürfen an diesem Tag in Weinheim nicht das Bild bestimmen, das die Stadt nach außen abgibt, denn das wäre völlig falsch.“ Erinnerungen werden wach an den November 2015, als das Bündnis „Weinheim bleibt“ bunt gegen den damaligen NPD–Parteitag ein zehnstündiges Kulturfestival gegenüber der Stadthalle organisiert hatte. Das Bündnis, zu dem Gemeinderatsfraktionen und die Stadt selbst gehört, hatte sich dazu im November 2014 gegründet.
PRESSEMITTEILUNG des Bündnis Weinheim bleibt bunt
vom 23. April 2025
Weitere Informationen auch bei den Terminen.
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