Wir wirken weiter! Gemeinsam!
Am 09.04.25 haben wir das einjährige Bestehen des Heidelberger Bündnisses Kein Schritt nach Rechts gefeiert. Mit über 100 Engagierten, Bündnispartner*innen, Freund*innen und Interessierten.

Kurz vor 19 Uhr bildet sich eine Schlange am Empfang. Der Saal im Collegium Academicum in Heidelberg-Rohrbach ist schon gut gefüllt. Es ist ein heller, großer Raum, geschmückt mit Bändern in Regenbogenfarben. Grüppchen stehen beieinander und unterhalten sich. Ganz unterschiedliche Menschen finden sich hier auf einmal zusammen.

Mit etwas Verspätung geht es los: Vertreterinnen des Bündnisses begrüßen die Anwesenden und bedanken sich – beim Collegium Academicum für die Räume und die Unterstützung. Aber vor allem auch bei Gästen, Webbegleiter*innen, Bündnispartner*innen und allen ehrenamtlichen Engagierten. Auf großer Leinwand können die Anwesenden einem Zusammenschnitt der zahlreichen Aktionen des letzten Jahres folgen: Es wurden zwei Kinoabende veranstaltet. KSnR war mit Ständen auf Veranstaltungen vertreten. Es gab Socialmedia-Aktionen. Zwei große Demonstrationen wurden organisiert und umgesetzt. In Onboardings schlossen sich ständig neue Interessierte dem Bündnis an. Und das ist noch nicht alles. Es wird deutlich, was die Arbeitskreise Events, Bildung, Aktion, Öffentlichkeitsarbeit und Kultur in diesem ersten Jahr seit der Unterzeichnung des Heidelberger Manifests schon auf die Beine gestellt haben. 

„Die nächsten Jahre wird es nicht einfach werden“, betont eine Vertreterin des Bündnisses auf der Bühne. Es gehe darum, aktiv zusammenzuarbeiten. Darum, dass „Menschen zusammenkommen, die sonst vielleicht nicht zusammenkommen würden“. Es gehe darum, zu „widersprechen, mutig zu sein, in den Dialog zu gehen und aufeinander zuzugehen“. Denn „rechte Strukturen verschwinden nicht von alleine“. 

Auch Eva Paula Mendes de Oliveira Gomes vom Migrationsbeirat Heidelberg wird in ihrem Redebeitrag kämpferisch und kraftvoll. Als „intersektionale Feministin“ sei es ihr wichtig „laut und sichtbar sein“. Sie betont: „Wir sind auch Menschen! Wir gehören dazu! Wir gehen nicht mehr weg!“ An das Bündnis hat sie den Appell „wirklich ein Bündnis zu sein“. Füreinander einzustehen. Das brauche Zeit und sei Arbeit. Aber sie habe Hoffnung, dass eine andere Welt möglich sei. 

Den emotionalen Höhepunkts des Abends setzt Daniel Kraut, Aktivist für Menschenrechte und für die Gleichberechtigung für Menschen mit Behinderung und Demo-Mitorganisator. In seiner aufwühlenden und persönlichen Rede erinnert er an die Euthanasie im dritten Reich. Auch er als Mensch mit Behinderung hätte unter den Opfern von Hitlers Politik sein können, gibt er zu bedenken. Eindringlich zeigt er auf, wie aktuelle politische Äußerungen und Debatten der Rhetorik im Nationalsozialismus ähneln. 

Blick in die Aula des Collegium Akademikum Vortrag Daniel Kraut vom Beirat für Menschen mit Behinderung

Für Leichtigkeit zwischen ernsthaften und nachdenklichen Beiträgen sorgt eine musikalische Performance der Heidelberger Band La Otra Vez. Es ist ein gefühlvoller, teilweise melancholischer, aber auch dynamischer und positiver lateinamerikanischer Sound. Fernando, der die Band gemeinsam mit Laura Sophie vor 2 Jahren gegründet hat, berichtet, die Lieder erzählten von den Höhen und Tiefen des Lebens, von Liebeskummer und Freude, von Abschied und Versöhnung. All dies werde dann zur Melodie und bilde ein spannendes und vielfältiges Repertoire, das gleichzeitig fremd und vertraut wirke.

Im Anschluss an die Beiträge gibt es für alle Anwesenden – Organisationen sowie Einzelpersonen – die Möglichkeit, das Manifest zu unterschreiben. Und das wird genutzt: Zahlreiche neue Bündnispartner wie päd-aktiv e.V., Vincent e.V. oder Dance for Democracy stellen sich vor und unterschreiben offiziell unser gemeinsames Manifest. 

Als im Anschluss gemeinsam gegessen, getrunken und diskutiert wird, ist klar: 

Wir wirken weiter! Gemeinsam!


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